Vianden (LUX)


Vianden 1850 Vianden 1951
 
Besitzgeschichte

Gegen 1090 gibt es eine erste urkundliche Erwähnung eines Grafen von Vianden, Bertolphe „comes de Vianne“.
Friedrich I
, Graf von Vianden, Vogt von Prüm (1124-1159) wird ab 1124 in den Urkunden genannt. Die genauen verwandtschaftlichen Zusammenhänge mit Berthold I sind beim aktuellen Forschungsstand noch nicht eindeutig geklärt. Sigfrid I Graf von Vianden (1154-1163), ist der älteste Sohn von Friedrich I. Sein Bruder Friedrich II Graf von Vianden (1163-1184), heiratete Elisabeth (Elise) von Salm in den Ardennen, und wird von 1163-1175 als Graf von Salm genannt. Durch spätere Erbfolge konnte er die Erbschaft seines Bruders Sigfrid übernehmen und so die Grafschaften Salm und Vianden kurzfristig vereinen bevor sie zwischen seinen beiden Söhne aufgeteilt wurden. Während sein Sohn Friedrich III Graf von Vianden (1187-1217) die Grafschaft Vianden erbte, führte Wilhelm I die Linie des Hauses Salm-Vianden weiter. Um das Einflussgebiet des Hauses Vianden im Moseltal zu festigen, kam es erstmals zu einer bewaffneten Auseinandersetzung, und dies mit dem Erzbischof Johannes von Trier.
Die Heirat von Heinrich I Graf von Vianden (1214-1252) mit Marguerite de Courtenay ermöglichte den Grafen von Vianden ihren machtpolitischen Einfluss ausdehnen: Mütterlicherseits war Marguerite de Courtenay mit den Grafen von Hainaut, Flandern und Namür verwandt, während ihr Vater mit dem Königshaus des Kapetinger verwandt war. Heinrich I übernahm 1229 infolge von Erbstreitigkeiten die Grafschaft Namür, musste sie aber 1237 wieder abgeben.
Sein zweitältester Sohn Philippe I Graf von Vianden und Herr von Grimbergen (1250-1271) konnte infolge seiner Heirat mit Marie de Perwez seinen Einfluss auf Brabant und Flandern ausdehnen. Sein jüngster Sohn Gottfried I Graf von Vianden (1278-1307) festigte diese Verbindung durch seine Heirat mit Adelhaide von Audenarde. Dieser vernachlässigte die Grafschaft Vianden zu Gunsten seiner brabantischen Erbschaft, und trug so zum Niedergang des Hauses Vianden bei. Der älteste Sohn Philippe II Graf von Vianden (1306-1312) wurde als 1306 als Lehnsherr des Hauses Luxemburg bestätigt. Heinrich II Graf von Vianden (1317-1337), ältester Sohn von Philippe II lehnt sich erfolglos gegen Johann den Blinden, Graf von Luxemburg auf. Mit Maria de Dampierre verheiratet kommt er ohne männliche Nachkommen bei einer Pilgerfahrt nach Jerusalem im Jahre 1337 ums Leben. Damit erlischt die Familie der ersten Dynasten von Vianden. Gottfried, ein Bruder Heinrichs, übernahm die Vormundschaft bis zur Hochzeit der Tochter Marie von Heinrich II mit dem Grafen Simon von Sponheim. Aus dieser Heirat ging Elisabeth von Sponheim und Vianden hervor, die ohne Nachkommen starb. In ihrem Testament hinterließ sie 1417 dem Grafen Engelbert I von Nassau-Dillenburg die Grafschaft Vianden.
Die nicht mehr zu Wohnzwecken genutzte Burg Vianden wurde von der durch Erbschaft in ihren Besitz gelangte ottonische Linie des Hauses Oranien-Nassau ihren Verwaltern zur Verfügung gestellt.

Bibliographie: Zimmer J., Die Burgen des Luxemburger Landes, Bd. 1. Die Burgen von A-Z, Editions Saint-Paul s.a., S. 289 ff., Luxemburg 1996