Ebidat Burgendatenbank

 EBIDAT setzt sich aus den Kürzeln Europäisches Burgen-Institut und DATenbank zusammen. Es bedeutet also, dass es sich um eine Burgendatenbank handelt, die am EBI angesiedelt ist.
Denn bis heute ist nicht bekannt, wie viele Burgen es in Deutschland gegeben hat, da allenfalls die verschiedenen Bundesländer über Datensammlungen verfügen, die zudem nach den denkmalpflegerischen Fachbereichen getrennt sind. Es fehlt aber eine bundesweite Koordinierung. Modul Hauptdaten der Ebidat
Hier setzt das Europäische Burgeninstitut an, da mit dieser zentralen Einrichtung nun gute Voraussetzungen für eine kontinuierliche, überregionale und nicht personengebundene Erfassung von Burgen geschaffen sind.
Mit einer Arbeitsgruppe ist zunächst eine EDV-gestützte Datenbank (Basis: MS-ACCESS) erarbeitet worden, in der in verschiedenen Modulen die wichtigsten Daten zu den Burgen erhoben werden.
Ziel ist es dabei, in diesem "zentralen Melderegister für Burgen" nicht nur die noch stehenden Anlagen zu erfassen, sondern möglichst alle ehemals nachweisbaren Burgstellen, also auch die abgegangenen oder nur über historische Quellen nachweisbaren Burgen.
Dazu gehört zunächst die Erhebung der umfangreichen quellenhistorischen, archäologischen und bauhistorischen Datenmengen mit Hilfe moderner Archivierungstechnologien. Hierzu zählen vor allem Textdaten, Grundrisse und Bilder.

Dies ist ein wichtiges europäisches Projekt, das vom Europäischen Burgeninstitut durchgeführt bzw. koordiniert wird.
Denn nicht erst seit dem Mittelalter ist das Rhein-Donau-Gebiet eine der wichtigsten europäischen Routen für den Austausch von Wissen und Kultur zwischen Abendland und Orient, der sich auch beim Burgenbau widerspiegelt. Nicht von ungefähr liegen heute zahlreiche wichtige UNESCO-Welterbe-Kulturlandschaften und Denkmäler (z.B. Welterbe Oberes Mittelrheintal, Kulturlandschaft Wachau, Historisches Zentrum von Wien, Kulturlandschaft Neusiedler See, Burgviertel Buda und Uferzone der Donau von Budapest) in diesem Gebiet. Die Burgen sind somit unmittelbare Zeugnisse des ehemaligen Kulturaustausches in dieser europäischen Kernlandschaft. Nicht zuletzt durch die Ruinierung und den Verfall der Burgen ist dieses europäische Kulturerbe in den Hintergrund gedrängt bzw. droht ganz zu verschwinden.

Vorrangiges Ziel dieses Projektteiles ist die Sicherung dieses einzigartigen kulturellen Erbes und durch eine umfassende und grenzüberschreitende Analyse des Burgenbestandes in ausgewählten Zielregionen.

Dazu stehen uns u.a. wichtige Partner zur Seite:

  • Stichting Kastelenlexicon Nederland, Wijk bij Duurstede, NL
  • Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Krems; AT
  • Eötvös Loránd University, Faculty of Humanities, Budapest, HU
  • Archäologisches Institut der Akademie der Wissenschaften, Nitra, SK

Logo EU Education and Culture
Ohne zusätzliche Mittel ist ein solches Projekt aber kaum zu realisieren. Wir sind deshalb äußerst dankbar, dass dieser Projektteil, nämlich die Erfassung der Burgen entlang der Rhein-Donau-Region in großzügiger Weise aus Mitteln des EU-Projektes "Culture 2000" gefördert worden ist. Dieser Förderung verdanken wir zudem die Möglichkeit, zentrale Bereiche der Datenbank nun auch im Internet präsentieren zu können.
Bei dieser Internetversion sind die wichtigsten Daten unserer Basisdatenbank (ACCESS) übersichtlich und teilweise miteinander kombinierbar angeordnet worden. Zudem werden die nüchternen Fakten durch aktuelle Aufnahmen, historische Darstellungen und Grundrisse nach Möglichkeit ergänzt.
Selbstverständlich kann diese Datenbank nur einen ersten Einstieg zu bestimmten Objekten liefern, ähnlich der Einstiegsliteratur, wie sie beispielsweise der Blick in "den Dehio" bietet. Dabei hat eine solche Datenbank gegenüber den herkömmlichen Publikationen zwei entscheidende Vorteile: Zum einen können durch die EDV einzelne Typen, Fragestellungen oder Ausdrücke abgefragt werden, z. B. Frontturmburg, Burgen des 11. Jahrhunderts oder historische Besitzernamen, und dies in beliebiger regionaler Auswahl.
Zum anderen bietet die EDV die Möglichkeit, aktuelle Forschungsergebnisse schnell zu ergänzen, so dass die Daten ständig aktualisiert werden können. Nach der Realisierung dieser ersten Etappe soll die Burgendatenbank dann fortschreitend um neue Datensätze erweitert werden.

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an den Institutsleiter des Europäischen Burgeninstituts, Schlossstraße 5, 56338 Braubach,
Tel. (02627) 974158.