Stiftungspreis 2010

für Peter Overlack, Schloss Liedberg
Verleihung am 29. Mai 2010

Liedberg, Front
Schloss Liedberg hatte einst große Bedeutung als eine der kurkölnischen Landesburgen. Dennoch schien die Anlage dem Verfall preisgegeben zu sein, denn frühere Besitzer waren mit der Erhaltung überfordert.
Seit 2007 kämpft nun der Mönchengladbacher Unternehmer Peter Overlack mit einer Mischung aus Begeisterung, Verantwortung und Unternehmergeist um den Erhalt des Baudenkmals.
Wegen seines vorbildlichen Engagements zeichnete die Stiftung der deutschen Burgenvereinigung Herrn Overlack Ende Mai mit dem Stiftungspreis 2010 aus. Damit attestiert die Stiftung dem Hausherrn eine vorbildliche Vorgehensweise im Sinne ihrer hochgesteckten Zielsetzung zur Erhaltung historischer Wehr- und Wohnbauten.


Fürst Wittgenstein überreicht die Preisurkunde an Peter Overlack.(v.l.n.r.: Detmar Westhoff, Vorsitzender der LG Rheinland der DBV, Alexander Heckmanns, Mitglied des Stiftungsvorstands, Peter Overlack, Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, Präsident der DBV)

Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, Präsident des DBV, übernahm die Preisverleihung und hielt im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Kaminzimmer von Schloss Liedberg die Laudatio. Er überreichte zusammen mit dem Mitglied des Stiftungsvorstandes, Herrn Alexander Heckmanns, an Peter Overlack die Urkunde der Stiftung.
Musikalisch sorgte ein Duo mit der Sopranistin Désirée Brodka und der Harfenistin Nora von Marschall für die passende Untermalung.

Liedberg, FrontDer so ausgezeichnete Liedberger Schlossherr dankte für die „moralische Ertüchtigung“ und ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro als Beitrag für weitere Restaurierungsarbeiten – auch aus finanziellen Gründen streckt er die Maßnahme auf insgesamt zehn Jahre.
Begeistert von den bisherigen Erfolgen sieht Peter Overlack aber den nächsten Bauabschnitten optimistisch entgegen. Auch der Rittersaal soll bald in neuem Glanz erstrahlen; er war 1896 eingestürzt.

Was dem Bauherrn etwas Sorgen bereitet, sind die sich hier überall befindenden Sandhöhlen, von denen nicht geklärt ist, inwieweit sie Einfluss auf die Statik des Schlosses haben.
Einen Teil des denkmalgeschützten Gebäudes will er nach Fertigstellung selbst nutzen: "Ich möchte einen Teil selbst bewohnen. Angesichts des immer wieder vorkommenden Vandalismus halte ich es für wichtig, dass das Schloss bewohnt wird. Verfallene Häuser ziehen verfallene Seelen an". Teile sollen vermietet werden; als Mieter stellt er sich "denkmalfreudiges Gewerbe" vor, etwa Rechtsanwälte, Notare, Statiker oder Architekten. Außerdem soll der Heimatverein Liedberg Räume nutzen können. Zu speziellen Gelegenheiten soll das Objekt öffentlich zugänglich sein, etwa zu einem Weihnachtsmarkt.